01 Okt Regattabericht Weinlese Krems 23.09.-24.09.
Steuermann: Helmut Haslinger (Autor)
Vorschoter: Rudi Semisch
Boot: Yngling AUT233
Diese Regatta war als Schwerpunktregatta angesetzt mit gleichzeitiger Durchführung einer Yardstickregatta für den Donaupokal. Zu unserem Erstaunen waren bei genannter Yardstickregatta keine Boote gemeldet, so kamen uns Gott sei Dank keine anderen Boote in die Quere. Ein Hoch auf die SCSW Yardstickregatten, da können die sich noch was abschauen.
Zu aller Erst, schon nach der Ankunft am Freitag, wurden wir als Frischlinge ordentlich in die Eigenheiten des Gewässers eingeschult. Es bedarf keinen Erklärungen oder Ausführungen, die Sache mit der Strömung in Verbindung mit Wasserstand und Flussmitte und Flussrand ist wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. Kurssetzung mit Mittelstart.
Schon der Start der ersten Wettfahrt wurde von uns unglaublich verschlafen. Dazu kam noch ein Faststeher vor der Startlinie was gegen die Strömung zum Stillstand über Grund führte. Auf der ersten Kreuz haben wir den Holeschlag viel zu früh angesetzt, was zu einer Abtrifft führte – so eine Kacke. Einen Holeschlag sollte man sich in diesem Revier wirklich dreimal überlegen, ab Besten stur bis zur Luvtonne fahren und erst kurz vor ihr eine Entscheidung treffen.
Die Vorwind war ein raumer Kurs backboard was durch das begrenzte Revier und die Berufsschifffahrt nicht anders möglich war. Dann kam das wohl schwierigste Manöver in meiner Segellaufbahn, eine Leetonnenrundung auf einem fließenden Gewässer. Wenn man sie so wie bei uns auf dem See ansetzt, verlierst Du minimum 3-4 Plätze (bei einer Rundung!). Gott sei Dank konnten wir uns auf die Gespräche vom Vorabend erinnern und die erste Rundung erfolgreich abschließen. Wegen der Probleme vor dem Start und dem verpatzten Holeschlag war keine bessere Platzierung als 10. Von 11 möglich.
Zweite Wettfahrt, schon etwas Wut im Bauch, haben wir beschlossen den Start besser anzusetzen. Zeitlich waren wir etwas zu früh und 6 Boote schoben sich hinter uns rein, allerdings machten ca. 6-7 Boote einen Frühstart. Es folgte ein allgemeiner Startrückruf und Neustart. Diesmal kamen wir hervorragend innen raus, auch auf Kreuz, Luvtonne, Raume und Leetonne lief alles hervorragend. Bei der letzten Leetonnenrundung vor dem Ziel, wir waren ein dichtes Paket, konnten wir 4 Boote überholen!! 4. In der zweiten Wettfahrt – sehr gut!
Die dritte Wettfahrt war geprägt von extrem drehendem Wind (bis 100°) und Windlöchern mit Stillstände über Grund. Hier haben wir uns einige Male richtig eingeparkt und 10m! links und 5m! rechts fuhren alle vorbei. Naja was solls haben wir uns gedacht und haben um den 9.Platz gekämpft, einen Gegner konnten wir noch auf Distanz halten und wurden 10.
Am Sonntag war aufgrund fehlendem Wind keine Wettfahrt mehr möglich, Boot abbauen, Siegerehrung (8. Platz gesamt von 11 Teilnehmern), und Heimfahrt.
Besondere Beobachtungen auf dem Wasser:
.) Wirklich große Schiffe! Während der Anreise habe ich Rudi gesagt, wenn es die Windverhältnisse zulassen „donn foama do zuawe“ Nach Sichtung meinerseits der riesigen Pötte :“ Rudi, do foama ned zuawe“
.) Kreuzkurs zweite Wettfahrt zweite Runde : Rudi Mayer im Spi Richtung Leetonne – Schibany mit Spi Richtung Luvtonne.
.) Dritte Wettfahrt irgendwann : etwas weiter hinten (bei uns) eher so eine halbe Kreuz, Segel eher dicht, weiter oben hissten die Führenden den Spi – sieht man auch nicht alle Tage
Ein sehr anspruchsvolles Revier mit vielen Eigenheiten, aber sehr interessant zu segeln, gelernt haben wir auch viel um es im nächsten Jahr besser zu machen.
Helmut Haslinger AUT233